In der Weidenauer Bismarckhalle wurden am Donnerstagabend die Weichen für die Zukunft des Kreissportbundes gestellt. 58 Vereinsvertreter mit insgesamt 71 Stimmen nahmen an der Mitgliederversammlung des Dachverbandes der 439 heimischen Sportvereine teil. Im Mittelpunkt stand die Wahl von Falk Heinrichs zum neuen Vorsitzenden. Der 62-jährige ehemalige Berufssoldat und Landtagsabgeordnete ist damit Nachfolger des vor eineinhalb Jahren verstorbenen langjährigen KSB-Chefs Ottmar Haardt.

Erste Gratulanten waren Landrat Andreas Müller als Wahlleiter und Martin Wonik als Vorstandsmitglied und Geschäftsführer des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, der in einem Impulsvortrag die aktuelle Situation des Sports in NRW skizzierte. Nach Corona- und Energiekrise werde der Sport derzeit von landes- und bundespolitischen Themen geprägt. Und die seien durch deutliche finanzielle Kürzungen auf allen Ebenen bestimmt. Der LSB sei hier aber im permanenten Austausch mit der Staatskanzlei und dem Deutschen Olympischen Sportbund, um die Interessen des ehrenamtlich organisierten Sports zu vertreten und den Aktiven in den rund 19.000 Vereinen bestmögliche Bedingungen zu ermöglichen.

Für Falk Heinrichs, der sich auf das bewährte Vorstandsteam unter anderem mit der stellvertretenden Vorsitzenden Ulla Belz und Kassenwart Wolfgang Cavelius stützen kann, dürfte eine Menge Arbeit zukommen.Mit Hinblick auf das neue Landeskinderschutzkonzept ist der Kreissportbund mit seiner Fachreferentin Vanessa Buck schon jetzt dabei, die Vereine zum Thema Kinderschutz zu schulen. Auch der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 wirft bereits seine Schatten voraus; hier will der Kreissportbund künftig als Träger im Offenen Ganztag zur Verfügung stehen und erarbeitet derzeit entsprechende Konzepte. Der landesweite Trend mit sinkenden Vereins-, aber steigenden Mitgliederzahlen, lässt sich auch im Kreis Siegen-Wittgenstein beobachten. Hier will der KSB künftig noch intensiver als Kommunikator und Beratungs-Institution zur Verfügung stehen und die Aus- und Fortbildung von qualifizierten Übungsleitern ausbauen.

Einstimmig beschlossen die anwesenden Delegierten, dass der Kreissportbund Teil des Qualitätsbündnisses zur Prävention sexualisierter und interpersoneller Gewalt wird. Außerdem wurde der Ethik-Code verabschiedet, der die Basis für die Erstellung von Grundsätzen der guten Verbandsführung bildet. Mit großer Mehrheit wurde nach intensiver Diskussion die Erhöhung des Mitgliedsbeitrags beschlossen. Ab dem kommenden Jahr zahlen die Vereine 40 Cent pro Mitglied und Jahr; ab 2025 dann 50 Cent pro Mitglied.